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Technische Fragen

1. Was sind Nuancen bei Fliesen?

2. Was bedeutet rektifiziert?

3. Welche Abrieb-Klasse ist die richtige für mich?

4. Bewertungsgruppen für Fliesen mit rutschhemmender Oberfläche für den Einsatz im nassbelasteten Barfußbereich

5. Bewertungsgruppen für Fliesen mit rutschhemmenden Eigenschaften für den Einsatz in Arbeitsbereichen und -räumen mit erhöhter Rutschgefahr

 

Was sind Nuancen bei Fliesen?

Durch maschinelle und materialspezifische Gegebenheiten lassen sich bei der Herstellung von Fliesen geringe Farbunterschiede nicht vermeiden. Dies ist kein Qualitätskriterium, sondern bei jedem Hersteller unumgänglich. Die Fliesen werden vom Hersteller mit sogenannten Farbnummern nach diesen Nuancen sortiert. Man sollte innerhalb eines Raumes alle artikelgleichen Fliesen nur mit einheitlicher Nuance verlegen.

Was bedeutet rektifiziert?

Bei der Herstellung verwendete Verfahren führen dazu, dass geringfühgige Abweichungen bei den Maßen der Fliesen auftreten können, die durch Fugen ausgeglichen werden können. Rektifizierte Fliesen werden jedoch vor Abpackung nochmals auf ein einheitliches und genaues Maß zugeschnitten, wodurch eine sehr dünne Fuge gelegt werden kann. Dies verbessert das optische Gesamtbild des Belages.

Welche Abrieb-Klasse ist die richtige für mich?

Der Abrieb wird bei glasierten Fliesen in PEI 1-5 angegeben. nach der Prüfnorm EN 10545-7 wird die Veränderung der Oberfläche im PEI nasstest ermittelt. Mit Aluoxidkörnern, Stahlkugeln und Wasser, die in exzentrisch kreisende Bewegungen versetzt werden, kann ein künstlicher Abrieb erzeugt werden. Dieser kann zu Verkratzungen und zur Erblindung der Glasuren und damit zu Farbveränderungen, Glanzverlusten und Verschleiß führen. Die Anzahl der Umdrehungen und der sichtbare Verschleiß der Oberfläche dienen als Maßstab für die Eingruppierung in folgende Beanspruchungsgruppen:

  • Beanspruchungsgruppe 1:

   Bodenbeläge in Bereichen, die im Wesentlichen ohne kratzende Verschmutzungen mit weich besohltem Schuhwerk oder barfuß begangen werden, z.B. Sanitärräume im Wohnbereich.

  • Beanspruchungsgruppe 2:

   Bodenbeläge in Bereichen, die mit weich besohltem oder normalem Schuhwerk bei allenfalls gelegentlicher oder gering kratzender Verschmutzung belastet werden, z.B. Wohnräume, Bad.

  • Beanspruchungsgruppe 3:

   Bodenbeläge, die bei normalem Schuhwerk häufiger mit gering kratzender Verschmutzung belastet werden, z. B. Diele, Flur, Küche, Balkon, Terrasse.

  • Beanspruchungsgruppe 4:

   Bodenbeläge in Bereichen, die in Bezug auf Verschmutzung und Belastungshäufigkeit intensiver als die Gruppen 1-3 beansprucht werden, z. B. Eingänge, Flure, Terrassen, Sanitär- und Wirtschaftsräume, Verkaufs- und Ausstellungsräume, Gaststätten.

  • Beanspruchungsgruppe 5:

   Glasierte keramische Bodenbeläge, die bei hoher Begehungsfrequenz hoher Verschleißbeanspruchung ausgesetzt sind. Beispiele: Läden, Restaurationsbetriebe, Theken- und Schalterbereiche.

 

Den besten Abriebwiderstand haben Feinsteinzeugfliesen mit unglasierter Oberfläche.


Bewertungsgruppen für Fliesen mit rutschhemmender Oberfläche für den Einsatz im nassbelasteten Barfußbereich

Entsprechend der unterschiedlichen Rutschgefahren werden die einzelnen Bereiche den Bewertungsgruppen A, B, und C zugeordnet, wobei die Anforderungen an die Rutschhemmung von A bis C zunehmen.

  • Bewertungsgruppe A:

   Barfußgänge (weitgehend trocken)
   Einzel- und Sammelumkleideräume
   Beckenböden in Nichtschwimmerbereichen, wenn im gesamten Bereich die Wassertiefe mehr als 80 cm beträgt.

  • Bewertungsgruppe B:

   Barfußgänge, soweit sie nicht A zugeordnet sind
   Duschräume
   Bereiche von Desinfektionssprühanlagen
   Beckenumgänge
   Beckenböden in Nichtschwimmerbereichen, wenn in Teilbereichen die Wassertiefe weniger als 80 cm beträgt
   Beckenböden in Nichtschwimmerbereichen von Wellenbecken
   Hubböden
   Planschbecken
   Ins Wasser führende Leitern
   Ins Wasser führende, max. 1 m breite Treppen mit beidseitigen Handläufen
   Leitern und Treppen außerhalb des Beckenbereiches

  • Bewertungsgruppe C:

   Ins Wasser führende Treppen, soweit sie nicht B zugeordnet sind Durchschreitebecken
   Geneigte Beckenrandausbildungen

 

Bewertungsgruppen für Fliesen mit rutschhemmenden Eigenschaften für den Einsatz in Arbeitsbereichen und -räumen mit erhöhter Rutschgefahr

Der Anwendungsbereich der hier eingruppierten Fliesen bezieht sich bevorzugt auf Arbeitsbereiche und -räume, deren Fußbodenbeläge nutzungsbedingt mit gleitfördernden Medien in Kontakt kommen. Dort ist also das Risiko zum Ausrutschen gegeben. Der mit dem Begehungsverfahren nach DIN 511300 (schiefe Ebene) ermittelte mittlere Neigungswinkel ist maßgebend für die Eingruppierung in die jeweilige Bewertungsgruppe.

  • Bewertungsgruppe R9:

   Eingangsbereiche, Treppen
   Verkaufs- und Kundenräume
   Speiseräume, Gasträume, Kantinen einschließlich Bedienungs- und Serviergänge
   Räume für medizinische Diagnostik und Therapie, Massageräume
   OP-Räume
   Stationen mit Krankenzimmern und Fluren
   Praxen der Medizin, Tageskliniken
   Apotheken
   Laborräume
   Friseursalons
   Schalterräume in Geldinstituten

  • Bewertungsgruppe R10:

   Sozialräume (Toiletten- und Waschräume)
   Kaffee- und Teeküchen, Küchen in Hotels
   Stationsküchen
   Auftau- und Anwärmküchen
   Lagerkeller und Gärkeller (Getränkeherstellung)
   Verkaufsstellen und -räume, speziell:
   • Bedienungsgänge für Fleisch und Wurst, verpackte Ware
   • dito für Brot und Backwaren (unverpackte Ware)
   • dito für Käse und Käseerzeugnisse
   Schulen und Kindergärten, hier:
   • Toiletten, Waschräume
   • Leerküchen, Küchen in Kindergärten
   • Fachräume für Werken
   Räume des Gesundheitsdienstes, hier:
   • Sektionsräume, Waschräume für OPs, sanitäre Räume, Stationsbäder